Dienstag, 15. Dezember 2009

Ellens weiße Weihnacht 16.12.09

Für mich gehört zu Weihnachten auch Zeit für Märchen, ich hatte vor 2 Wochen das große Glück ganz privat bei einer Märchenerzählerin eingeladen zu sein.
Seit Ihr alle wach und da?


Die sieben Raben

Ein Mann hatte sieben Söhne und immer noch kein Töchterchen, so sehr er sichs auch wünschte; endlich gab ihm seine Frau wieder gute Hoffnung zu einem Kinde, und wies zur Welt kam, wars auch ein Mädchen. Die Freude war groß, aber das Kind war schmächtig und klein, und sollte wegen seiner Schwachheit die Nothtaufe haben. Der Vater schickte einen der Knaben eilends zur Quelle, Taufwasser zu holen: die andern sechs liefen mit und weil jeder der erste beim Schöpfen sein wollte, so fiel ihnen der Krug in den Brunnen. Da standen sie und wußten nicht was sie thun sollten, und keiner getraute sich heim. Als sie immer nicht zurück kamen, ward der Vater ungeduldig und sprach 'gewis haben sies wieder über ein Spiel vergessen, die gottlosen Jungen.' Es ward ihm angst das Mädchen müßte ungetauft verscheiden und im Ärger rief er 'ich wollte daß die Jungen alle zu Raben würden.' Kaum war das Wort ausgeredet, so hörte er ein Geschwirr über seinem Haupt in der Luft, blickte in die Höhe und sah sieben kohlschwarze Raben auf und davon fliegen.
Die Eltern konnten die Verwünschung nicht mehr zurücknehmen, und so traurig sie über den Verlust ihrer sieben Söhne waren, trösteten sie sich doch einigermaßen durch ihr liebes Töchterchen, das bald zu Kräften kam, und mit jedem Tage schöner ward. Es wußte lange Zeit nicht einmal daß es Geschwister gehabt hatte, denn die Eltern hüteten sich ihrer zu erwähnen, bis es eines Tags von ungefähr die Leute von sich sprechen hörte, das Mädchen wäre wohl schön, aber doch eigentlich Schuld an dem Unglück seiner sieben Brüder. Da ward es ganz betrübt, gieng zu Vater und Mutter und fragte ob es denn Brüder gehabt hätte und wo sie hingerathen wären? Nun durften die Eltern das Geheimnis nicht länger verschweigen, sagten jedoch es sei so des Himmels Verhängnis und seine Geburt nur der unschuldige Anlaß gewesen. Allein das Mädchen machte sich täglich ein Gewissen daraus und glaubte es müßte seine Geschwister wieder erlösen. Es hatte nicht Ruhe und Rast, bis es sich heimlich aufmachte und in die weite Welt gieng, seine Brüder irgendwo aufzuspüren und zu befreien, es möchte kosten was es wollte. Es nahm nichts mit sich als ein Ringlein von seinen Eltern zum Andenken, einen Laib Brot für den Hunger, ein Krüglein Wasser für den Durst, und ein Stühlchen für die Müdigkeit.
Nun gieng es immer zu, weit weit bis an der Welt Ende. Da kam es zur Sonne, aber die war zu heiß und fürchterlich, und fraß die kleinen Kinder. Eilig lief es weg und lief hin zu dem Mond, aber der war gar zu kalt und auch grausig und bös, und als er das Kind merkte, sprach er 'ich rieche rieche Menschenfleisch.' Da machte es sich geschwind fort und kam zu den Sternen, die waren ihm freundlich und gut, und jeder saß auf seinem besondern Stühlchen. Der Morgenstern aber stand auf, gab ihm ein Hinkelbeinchen und sprach 'wenn du das Beinchen nicht hast, kannst du den Glasberg nicht aufschließen, und in dem Glasberg da sind deine Brüder.'
Das Mädchen nahm das Beinchen, wickelte es wohl in ein Tüchlein, und gieng wieder fort so lange bis es an den Glasberg kam. Das Thor war verschlossen und es wollte das Beinchen hervor holen, aber wie es das Tüchlein aufmachte, so war es leer, und es hatte das Geschenk der guten Sterne verloren. Was sollte es nun anfangen? seine Brüder wollte es erretten und hatte keinen Schlüssel zum Glasberg. Das gute Schwesterchen nahm ein Messer, schnitt sich ein kleines Fingerchen ab, steckte es in das Thor und schloß glücklich auf. Als es eingegangen war, kam ihm ein Zwerglein entgegen, das sprach 'mein Kind, was suchst du?' 'Ich suche meine Brüder, die sieben Raben' antwortete es. Der Zwerg sprach 'die Herren Raben sind nicht zu Haus, aber willst du hier so lang warten, bis sie kommen, so tritt ein.' Darauf trug das Zwerglein die Speise der Raben herein auf sieben Tellerchen und in sieben Becherchen, und von jedem Tellerchen aß das Schwesterchen ein Bröckchen, und aus jedem Becherchen trank es ein Schlückchen, in das letzte Becherchen aber ließ es das Ringlein fallen, das es mitgenommen hatte. Auf einmal hörte es in der Luft ein Geschwirr und ein Geweh, da sprach das Zwerglein ' jetzt kommen die Herren Raben heim geflogen.' Da kamen sie, wollten essen und trinken, und suchten ihre Tellerchen und Becherchen. Da sprach einer nach dem andern 'wer hat von meinem Tellerchen gegessen? wer hat aus meinem Becher chen getrunken? das ist eines Menschen Mund gewesen.' Und wie der siebente auf den Grund des Bechers kam, rollte ihm das Ringlein entgegen. Da sah er es an und erkannte daß es ein Ring von Vater und Mutter war, und sprach 'Gott gebe, unser Schwesterlein wäre da, so wären wir erlöst.' Wie das Mädchen, das hinter der Thüre stand und lauschte, den Wunsch hörte, so trat es hervor, und da bekamen alle die Raben ihre menschliche Gestalt wieder. Und sie herzten und küßten einander, und zogen fröhlich heim.


Jacob Grimm 1785 - 1863 u. Wilhelm Grimm 1786 - 1859



Das habe ich draus gemacht

Und bevor Ihr jetzt alle schlafen geht... gibt es diese Perle zu gewinnen..... unter allen die bis zum 19.12.09 hier eine Nachricht hinterlassen.

29 Kommentare:

  1. Liebe Andrea,
    ich liebe Deie Perlen, bewundere jede einzelne und will diese natürlich gewinnen.
    Gerade heute hat Johannes(5) eine neue Märchen CD bekommen und was ist da auch mit drauf??? Genau: Die sieben Raben!!
    Ich habe dieses Märchen, bzw. alle Grimm Märchen und noch mehr, auf Kassetten bei meinen Großeltern gehört; immer in einer Zimmerecke, direkt an dem alten riesigen Kassetten-Radiogerät, sitzend und völig versunken.
    Meine Kinder sind auch große Märchenfans geworden.
    Alles Liebe und eine schöne Zeit
    Ursi

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  2. Liebe Andrea

    Ich habe liebe Märchen und diese Perle ist märchenhaft schön! Da sprine ich gerne in den Lostopf und versuche mein Glück.

    Außerdem wünsche ich Dir und Deinen Lieben schonmal ein schönes Weihnachtsfest.

    Liebe Grüße
    Sus

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  3. Liebe Andrea,

    wie schön die Geschichte von den sieben Raben habe ich schon ewig nicht mehr gelesen - hast du mit Deinen einzigartigen Perlen ganz super umgesetzt *beneid*
    Ich würde mich sehr über die wunderhübsche Perle freuen, sollte ich Glück haben?! *hoff*

    Liebe Grüße
    Birgit

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  4. Ich setze mich mal mit offenen Mund in den Lostopf...die Perlen sind einfach einzigartig und wunderschön...mit soviel Liebe zum Detail...mehr Worte finde ich jetzt einfach nicht, zu schöööööööööön
    viele liebe Grüße Rubinengel

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  5. Liebe Andrea,

    ein "verglastes" Märchen - was für eine zauberhafte Idee!
    Du hast eines meiner Lieblingsmärchen wunderbar in Glas umgesetzt.
    Mittlerweile muß ich mein Lieblingsmärchen allerdings teilen.
    Mein Töchterchen liiiiebt es und schreit dann immer ganz laut "die Raben machen KRAH - KRAH".
    und am Schluß: " Jetzt sind die Raben AAAAAALLE weg."
    :-)
    Da spring ich also gaaaanz schnell mit in den Lostopf - sonst ist die die Perle auch ganz schnell weg.

    Viele Grüße

    Anne

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  6. guten morgen andrea,

    es ist ja unbeschreiblich, wie man dieses geschichte zu einer perle umarbeiten kann, das ist gigantisch gut gelungen.

    grüßle jutta

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  7. Beim Lesen habe ich Gänsehaut bekommen - die vergeht direkt, wenn ich deine Perlen sehen. Die Verarbeitung des Märchens in Deine Perlen ist Dir gelungen. Danke für Dein Türchen.

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  8. Guten Morgen liebe Andrea,

    danke für dieses schöne Märchen ... die Raben denke ich mir nun einfach in Weiß damit der Beitrag dem Motto "Weiße Weihnacht" gerecht wird ;-)

    Danke für die Mühe die du dir gemacht hast - und eine schöne Adventswoche dir!

    lieben Gruß von Ellen

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  9. Hallo Andrea, lieben Dank für Dein 16. Türchen. Schön mal wieder dieses Märchen zu lesen. Das Märchen anschließend in Deiner Perlenkunst wiederzufinden, ist natürlich etwas ganz außergewöhnliches. Wunderbar!!!
    Liebe vorweihnachtliche Grüße Birgit
    (

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  10. Sehr schön hast Du es hinter Deinem 16. Türchen gestaltet, das Märchen und die Perle.....
    lieben Dank dafür

    Liebe Grüße schickt Dir Traudi

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  11. Hallo Andrea,
    danke für das Märchen und wow was für schöne Perlen. Ich möchte auch gerne bei der Verlosung dabei sein, so eine schöne Perle, schwärm....

    Liebe Grüsse
    Anita

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  12. So eine detailreiche Perle, mir war gar nicht klar, was mit Glas alles möglich ist. Danke für das Türchen und viele Grüße,
    Lucy

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  13. welch reizende geschichte und was für schöne, liebevoll gemachte perlen. etwas ganz besonderes. merci.
    herzlich
    daniela

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  14. Vielen Dank für das Märchen, ich weiß gar nicht mehr wann ich mir das letzte mal Zeit genommen habe ein Märchen bewusst zu lesen.
    Ich wünsche dir schöne Feiertage und ein erfolgreiches neues Jahr.Deine Perlen sind bewundernswert, hoffentlich werde ich irgendwann auch mal etwas eEinzigarziges machen können.

    Liebe Grüße
    Katta
    (cupcake = perlentreff)

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  15. Danke für das schöne Adventskalendertürchen. Das Märchen kannte ich noch gar nciht und die Perle setzt es einfach nur toll um.

    Liebe Grüße
    Gabi

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  16. Das ist eines meiner Lieblingsmärchen. Die Perlen sind sehr schön

    LG Dane

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  17. Wow!
    Wunderschön! Märchen und Perle!
    Ich hüpfe auch gern in den Lostopf!
    Vielen Dank und liebe Grüße
    Die NähMa

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  18. Das ist so wunderschön, ich bin ganz hin und weg.
    Danke und liebe Grüße
    Lucie

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  19. Ich kann mich erinnern, dass ich in meiner Kindheit immer in der Weihnachtszeit mit meinen Freunden in ein Schloss ging, in dem es einen Märchenbrunnen gab. Um den wiederum versammelten sich alle und lauschten den Worten einer Märchenerzählerin. Das war wunderschön und man fühlte sich wie in 1001 Nacht.
    Danke für das schöne Erinnerungs-Türchen (die Perle ist natürlich ein Traum)
    Liebe Grüße
    Carola

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  20. Wie schön ... und so toll umgesetzt! Kompliment! Bin begeistert!
    Gruß
    Heike

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  21. Wow, die ist wirklich wunderschön! Die würde ich auch gerne gewinnen :)

    Liebe Grüße,
    Stjama

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  22. .........schön!!!!
    Ein Märchen, ich liebe Märchen.
    Dein Schmuckstück ist ja wohl super Klasse gelungen.Eine schöne Vorweihnachtszeit wünscht dir
    Nadelfee

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  23. Lieben Dank an die MärchenFee!
    Dir eine schöne Zeit!
    Herzlich Karen, die nie aufgehört hat Märchen zu lieben.

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  24. Hallo Andrea
    Herzliche Gratulation zu deinen wunderschönen Perlen! So farbig und lebendig, ein wahres Kunstwerk! Ich möchte auch liebend gerne an der Verlosung teilnehmen und bin ebenso eine Märchenliebhaberin. Die sieben Raben verfolgen mich auch schon seit geraumer Zeit... Würde gerne ein Mobile daraus machen, schwarze Federn habe ich schon mal gekauft <;o)
    Schöne Weihnachten und liebe Grüsse, Vilma

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  25. Eine märchenhafte Idee. Die sieben Raben verpackt in Perlen. Ganz zauberhaft.
    Liebe Grüße
    Rita

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  26. Hi,
    ich hab deinen Blog eben über Ellen gefunden und bin total begeistert. Seit einiger Zeit schleiche ich ums Perlen-machen rum und hab mir vorgenommen, im nächsten Jahr das unbedingt mal live zu erleben. Obs das bei uns in der tiefen Oberpfalz gibt, bis dahin genieße ich den Anblick deiner Perlen.
    lg
    petra

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  27. So habe ich das Märchen noch nicht gelesen....gefällt mir,Danke!
    Deine Perle ist wirklich wunderschön geworden,ich spring mal in den Lostopf
    Ganz liebe Grüsse für dich
    Patricia

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  28. danke fürs Märchen- und Kompliment- die Perlen sind sehr schön.
    Liebe Grüße Heike

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  29. Wow, die Perle ist echt super. Gefaellt mir ausserordentlich gut. Die Geschichte natuerlich auch.

    Frohe Festtage wuenscht

    Anjana

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Ich freue mich über jeden netten Kommentar.
Danke andrea